Forschungszentrum Jülich: High-Brilliance Neutron Source HBS-I auf Shortlist des BMFTR für Forschungsinfrastrukturen aufgenommen
Jülich, 08.07.2025 – Die High‑Brilliance neutron Source (HBS-I) am Forschungszentrum Jülich (FZJ) wurde offiziell in die Shortlist des neuen Bundesförderprogramms für große Forschungsinfrastrukturen aufgenommen. Damit rückt die innovative, kompakte, beschleunigergetriebene Neutronenquelle der Realisierung einen Schritt näher.
Die Hochbrillanz-Neutronenquelle - Phase I (HBS-I) ist ein neues Forschungsinfrastrukturprojekt zur Entwicklung einer innovativen kompakten beschleunigergetriebenen Neutronenquelle mit fünf wissenschaftlichen Instrumenten. Das Projekt nutzt gepulste Hochstrom-Protonenstrahlen zur Erzeugung von Neutronen durch eine niederenergetische Kernreaktion in einem Targetmaterial, die im Vergleich zu konventionellen Neutronenquellen weniger Strahlungsabschirmung und Moderatorkühlung erfordert. Die Anlage ist für die Erzeugung von Neutronenstrahlen mit kleinem Durchmesser ausgelegt, was Experimente mit kleineren Probenvolumina ermöglicht. Dies unterstützt die Forschung in den Material- und Lebenswissenschaften, einschließlich Materialien zur Energieumwandlung und -speicherung, Nanomaterialien, Quantenmaterialien, Proteinstrukturen und Biomaterialien. Darüber hinaus soll die HBS-I die regionale Versorgung mit wichtigen medizinischen Radioisotopen sicherstellen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen zwei Helmholtz-Zentren, dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) und dem Helmholtz-Zentrum Heron. Die Bauphase ist von 2026 bis 2030 geplant. Die HBS-I soll Innovationen in der Chemie-, Automobil- und Pharmaindustrie durch einen flexiblen, bedarfsorientierten Zugang zu Experimenten beschleunigen. Sie ist als Nutzereinrichtung konzipiert, die einer multidisziplinären Gemeinschaft aus Universitäten, Forschungsinstituten und der Industrie offensteht. Das Projekt wird als wesentlich für die technologische Souveränität Deutschlands angesehen, da das Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) am FZJ in dieser HiCANS-Schlüsseltechnologie für die zukünftige Neutronenversorgung weltweit führend ist. "HiCANS" ist die Abkürzung für "High Current Accelerator-driven Neutron Sources", was auf Deutsch "Hochstrombeschleuniger-getriebene Neutronenquellen" bedeutet. Von der HBS-I wird ein erheblicher wirtschaftlicher Nutzen in der Region und darüber hinaus erwartet.
Die Aufnahme in die Shortlist ebnet den Weg zur Realisierung der HBS-I und eröffnet Wissenschaft und Industrie neue exzellente Forschungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen zur HBS-I, ihrer Technologie, den Forschungsgebieten und ihrem gesellschaftlichen Nutzen sind zu finden auf www.hbs.fz-juelich.de.
Kontakt für Rückfragen:
Forschungszentrum Jülich, Jülich Centre for Neutron Science (JCNS), Stephan Förster (s.foerster@fz-juelich.de), Paul Zakalek (p.zakalek@fz-juelich.de)